Wie wir arbeiten

Als Bildungs- und Bewegungssupportstruktur möchten wir einige Grundprinzipien beschreiben, nach denen wir arbeiten. Statt einer einzelnen Tradition oder „Schule“ lassen wir uns von einer Reihe von Ansätzen leiten und inspirieren. Diese Grundlagen unserer Arbeit speisen sich aus unseren Erfahrungen, Aus- und Fortbildungen, Literatur und Beobachtungen. Wir reflektieren und diskutieren sie immer wieder, mit anderen Akteur:innen oder Teilnehmenden bei unseren Veranstaltungen.

Unser Anliegen

Wir vermitteln mit Bildungsformaten wie Trainings, Workshops, Kursen und Seminaren primär Methodenwissen und Skills. Damit, sowie mit Gruppenbegleitung soll eine Stärkung von sozialen Bewegungen erreicht werden, in denen wir manchmal selbst aktiv sind, manchmal kaum. Wir bieten aber keinerlei Fortbildungen, Trainings oder Unterstützung für Gruppen an, die eine menschenfeindliche, ausgrenzende Gesinnung haben. In diesem Sinne sehen wir uns als unterstützender und empowernder Akteur in unterschiedlichen emanzipatorischen sozialen Bewegungen. Unser Anspruch ist es, bewegungsnah und kontexsensitiv zu arbeiten, nicht als externe Dienstleisterin.

Haltung und Ansätze

Methodisch und konzeptionell stützen wir uns bei der Entwicklung unserer Bildungsformate stark auf die pädagogische Strategie der engaged paedagogy (bell hooks) und das Konzept des Globalen Lernens / Global Citizenship Education. Nicht nur weil wir in einer komplexen Welt leben, die ganzheitliche Ansätze erfordert, sondern vor allem auch weil wir die Anregung zur (Selbst-)Reflexion, Einbeziehung der Lebenswelt der Lernenden, die Vielfalt an Perspektiven und die Haltung von „Lehrenden als Lernende“ wichtig finden. Im Sinne einer kritischen Pädagogik ist uns auch aufmerksames Hinterfragen der behandelten Inhalte (das heißt bei uns: Methoden, Skills, Konzepte) und selbstständiges Denken mindestens so wichtig, wie die Vermittlung bestimmter Konzepte. Dieser Anspruch steht im Einklang mit unserem Selbstverständnis als Bewegungsarbeiter*innen und unserem Ziel, Bewegungen zu stärken. Er ist uns besonders wichtig angesichts der Tatsache, dass viele Methoden und Konzepte auch in neoliberalen und anti-emanzipatorischen Kontexten verwendet werden. Darum schätzen wir die gemeinsame kritische Reflexion besonders – nicht nur als Modus in Bildungsformaten, sondern auch für unsere Weiterentwicklung.

Bei der Begleitung von Gruppen und bei Trainings setzen wir auf systemtheoretische Grundlagen sowie erfahrungs- und handlungsorientiertes Lernen (Action Learning), da gerade im Kontext von sozialen Bewegungen die praktische Erfahrung der Einzelnen und Gruppen zentral ist und der Großteil der (methodischen) Wissensvermittlung darauf basiert. Zum Grundsatz des „learning by doing“ ergänzen wir aber gerne auch „learning by stories“, da viele Erfahrungen besser nicht selbst wiederholt werden sollten, z.B. dort wo es um Repression, Burnout und Frustration über dysfunktionale Gruppenstrukturen geht. Bei Seminardesigns und Gruppenprozessen schöpfen wir auch gerne aus Elementen und Einsichten der Themenzentrieren Interaktion.

Warum?

We find ourselves confronted with a clear option: to educate for liberation or to educate for domination”
(zit. n.: bell hooks (1989) Talking Back, p. 101)

Über allen diesen Strategien, Ansätzen und Inspirationsquellen steht der Wunsch, einen Beitrag für eine Welt ohne ausbeuterische Verhältnisse und für solidarische Beziehungen zu leisten. Solche suchen wir auch zu all jenen, mit den wir arbeiten und lernen.

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